Du hast völlig recht, wenn der Arm einer Betonpumpe 10m hoch ist, fällt der Beton auch 10m tief, nicht zu bestreiten, oder?
Aber wenn ich den Rüssel nur 5cm im Durchmesser realisiere anstatt 50cm erreiche ich eine ganz andere Fließgeschwindigkeit, auch klar.
Nicht zuletzt wird der Beton in der Betonpumpe ja auch mit Druck einer Kolben- oder Rotorpumpe "auf den Weg" gebracht.
Der Beton wird aber durch Großkorn, Schlauchlänge und Steighöhe so stark gebremst, dass er am Ende vom Rohr nicht als extrem starker Strahl austritt, sich auch nicht entmischen kann.
Einen Schlauchkübel mit 40m (völlig überspitzt) Schlauchlänge wird man kaum finden, weil die Schwerkraft als Beschleunigung nicht mehr ausreicht.
Angenommen man würde einen Kübel so hoch heben, wäre der Beton eher hart bevor unten ankommt.
Mit Wasser würde die ganze Nummer etwas anders aussehen.
Nur machen wir uns nichts vor, wenn ich einen Betonkübel unten öffne, der auf 4m in der Luft schwebt, Fällt der Beton aus 4m - ob mit Schlauch oder ohne. Er wird halt nur durch einen Strohalm gebremst. Je größer der Strohalm desto höher die Fließgeschwindigkeit.
Ein interessantes Lesewerk dazu gibt es hier:
http://www.massivbau.tu-darmstadt.d...m_cag/team_cag_proske/Dissertation-Proske.pdf
Da wird auf alle Faktoren entsprechend eingegangen.
Es ist ein einfaches Beton durch z.B. eine Rutsche am Fallen zu hindern. In einer 20cm Schalung könnte das ein KG Rohr o.ä. sein. Nur darf man das Gewicht bei einer solchen Aktion nicht unterschätzen, ein Verstellen des gefüllten Rohres per Manuum ist nicht.
Etwas OT aber...
Den Bau des Hoover Damms (eigentlich ja eine Talsperre) kann man sich als S/W Film ansehen, da gab es Seilbahnen wo Betonkübel eines großen Außmaßes in die Schalung entleert wurden.
Ich würde behaupten (und das ist meine bescheidene Meinung), dass man sich damals (~1935) schon Sorgen um die Kühlung des Betons gemacht hat (Beimischung von Trockeneis, Kühlung durch ein Rohrsystem) - aber kaum um die Güte beim Vorgang des Schüttens von größeren Höhen (das hat man schon damals reduziert sofern möglich) oder in einem großen Schwall. Kann man in dem Film sehr gut erkennen, macht vermutlich aufgrund der Abstimmung des Größt zu Kleinstkorn kaum etwas, hält ja scheinbar bewiesen auch - heute würde man es anders betonieren.
Irgendwas ist ja immer.