Hier nun also die Testergebnisse:
Der billige Kraftwerkschlüssel ist nur im obersten Bereich genau, ansonsten quasi unbrauchbar. Hier habe ich das Gefühl, dass der mit gespannter Feder gelagert worden ist. Der ist ein Fall für die Tonne m. M. n.
Der Tohnichi war von Werk aus schon sehr genau, hier konnte ich durch Justierung aber noch deutlich etwas rauskitzeln. Dieser Schlüssel hat jetzt Traumwerte, die Skala ist aber gruselig abzulesen.
Das Stahlwille Manoskop 6-50 Nm hatte eine schön gleichmäßige Abweichung über den gesamten Einstellbereich, als hätte den mal jemand mit einem nicht kalibrierten Kalibriergerät justiert (so ein Satz ist auch nur in der deutschen Sprache möglich
)
Nach der Justierung hatte auch dieser Schlüssel wiederholgenau Traumwerte. Hier zeichnet sich die hohe Produktqualität ab. Billigere Schlüssel streuen auch nach Justierung oft deutlich stärker bei den Auslösewerten.
Der kleinere Hazet ist ein schönes Beispiel von: Hätte der Hersteller den Einstellbereich nicht so breit ausgelegt, wäre der Schlüssel wahrscheinlich noch innerhalb der Toleranz.
Der große Hazet scheint vielbenutzt und verschlissen bzw. lange Lagerung mit gespannter Feder? Hier sind alle Werte off, insb. ganz unten bei 20 Nm ist es krass. Ich bezweifle, dass man den durch bloße Justierung wieder hinbekommt, dafür weichen die untersten Werte zu stark ab. Würde man den Schlüssel so justieren, dass diese Werte drin lägen, wäre der Schlüssel oben raus viel zu hoch.
Die Abweichung liegt übrigens nicht am Messgerät, wie der aufmerksame Leser vermuten könnte: "Offiziell" darf die große Messdose ja erst ab 25 Nm eingesetzt werden. Ich habe den Schlüssel deshalb mit der 2-100 Nm Messdose ebenfalls getestet, mit dem gleichen Ergebnis.
Auch bei diesem Schlüssel fällt der große Einstellbereich von 20-200 Nm auf. Wäre der Hersteller etwas konservativer, wie z. B. Stahlwille (40-200 Nm), hätte man den Schlüssel sicherlich nochmal hinjustieren können. Auch lehnt man sich mit den +-2 % Toleranz unnötig weit aus dem Fenster, die ISO fordert +-4 % und das reicht in meinen Augen völlig. Da sind andere Einflussfaktoren viel größer und entscheidender. Andererseits verdient der Hersteller ja daran, da die Schlüssel dann deutlich öfter justiert werden müssen, um im erlaubten Bereich zu liegen. Und ein tolles Verkaufsargument ist es obendrein
Der Stahlwille Schlüssel 25-130 Nm war unauffällig.
Der große Stahlwille Schlüssel 40-200 Nm war insb. unten deutlich off, nach Justierung auch hier Traumwerte!
Insgesamt denke ich, dass sich das Überprüfen der Schlüssel gelohnt hat!
Vielleicht kann
@Bastelkönig noch ein paar Worte zu den einzelnen Schlüsseln verlieren, er kennt sie schließlich am Besten. Und auch noch ein paar Bilder der Schlüssel posten, ist sicherlich für alle interessant.
Soweit erstmal von mir,
liebe Grüße
Julius